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Pflege und Reinigung Vorbeugende Maßnahmen Die Pflege von textilen Bodenbeläge ist eine Voraussetzung für den optischen, ästhetischen und auch technischen Wert. Die Reinigung ist in Abhängigkeit des Verschmutzungsgrades erforderlich. Aus diesem Grund sind vorbeugende Maßnahmen in Form von ausreichend großen, eingerichteten Schmutzfangschleusen (Grobschmutzabstreifer im Außenbereich, sowie Feinschmutzabstreifer im Innenbereich) vor den Zugangsflächen der textilen Bodenbeläge ein Muss. Durch ordnungsgemäß eingerichtete Schmutzfangschleusen von den jeweiligen Zugangsbereichen der Bodenbelagsflächen lässt sich Schmutzeintrag deutlich reduzieren, so dass hierdurch die Notwendigkeit von Zwischenreinigungen und Grundreinigungen dezimiert wird. Bei textilen Bodenbelägen ist der Farbauswahl eine vergleichsweise ebenso wichtige Bedeutung zuzumessen wie der Strapazierfähigkeit. Nadelvlies-Teppichböden sind auf Strapazierfähigkeit ausgerichtet, so dass bei ordnungsgemäßer Unterhaltsreinigung und Pflege kein besonderer Aufwand notwendig ist. Dabei spielt auch die optische Schmutzunempfindlichkeit eine wesentliche Rolle. Ihr kommt bei textilen Bodenbelägen sogar eine ebenso große Bedeutung zu wie der Strapazierfähigkeit. Die optische Schmutzunempfindlichkeit ist von der Farbe, der Musterung und außerdem von der Konstruktion abhängig. Nadelvlies-Bodenbeläge lassen sich zudem besonders leicht pflegen und vorteilhaft reinigen und sind dementsprechend äußerst wirtschaftlich. Die nachfolgend genannten Reinigungsmaßnahmen müssen den Anforderungen der RAL 991 A 3, Ausgabe 2005-01 „Reinigung textiler Fußbodenbeläge“ entsprechen. Unterhaltsreinigung/ Pflege Neben ausreichend ausgebauten Schmutzfangschleusen ist auch die tägliche Unterhaltsreinigung/ Pflege eine Vorbeugungsnassnahme, die eine notwendig werdende Zwischenreinigung oder Grundreinigung lang hinauszögern kann. Gründliches Bürstsagen mit leistungsstarken Geräten gehört heute zu den Standardmaßnahmen, wobei zu diesem Zweck leistungsfähige Bürstsaug-Maschinen aus dem Fachhandel einzusetzen sind. Die Bürstsaug-Maschinen sind zudem auf die Flächengrößen abzustimmen, so dass es im Objektbereich sinnvoll sein kann, professionelle Bürstsaug-Kehrmaschinen einzusetzen. 1. Unterhaltsreinigung Bei sachgemäßer Vorbeugung und Pflege kann aufgrund der optimalen reinigungstechnischen Merkmale von Nadelvlies-Bodenbelägen die Intensivreinigung sehr lange hinausgezögert werden. Dazu gehört selbstverständlich, dass auch dem Nadelvlies-Bodenbelag nicht zugemutet wird als Schmutzfangmatte zu dienen, d.h. in entsprechend kritischen Bereichen sind Schmutzabstreifer/ Schmutzschleusen einzurichten. Eingangszonen und Übergänge von anderen Bodenbelägen sind deshalb als textile Schmutzfangbereiche zu gestalten, um die Einschleppung von feuchtem ‚Schmutz oder z.B. wachshaltigen Pflegemitteln zu vermeiden. Die Grob- und Feinschmutzabstreifer in Schmutzschleusen sind gleichermaßen regelmäßig zu reinigen, damit die Funktion des Aufnehmens von Nässe und Schmutz gewährleistet ist. In Nasswetterperioden ist es erforderlich den Belag erst trocknen zu lassen, um die erforderliche Schmutzabtragung durch Bürstsaugen sicherzustellen. 2. Fleckentfernung Die Fleckbehandlung (Detachur) ist Bestandteil der Unterhaltsreinigung, um den repräsentativen Charakter der Nadelvlies-Bodenbeläge permanent zu erhalten. Werden Flecken aller Art in möglichst frischen Zustand behandelt, lassen sie sich auch am einfachsten wieder entfernen. In der Regel sind flüssige Flecksubstanzen durch Abtupfen mit saugfähigem Material (Tuch, Zellstoff), oder besser noch mit einem Nasssauger, bereits weitgehend wieder zu beseitigen. Wiederholtes Spülen der behandelten Stelle mit klarem Wasser und entsprechendes Absaugen ist zweckmäßig. Es beugt erneuter Fleckbildung ( u.a. Schmutzhaftung) durch verbleibende Rückstände vor. Unbedingt wird davon abgeraten, Spül- und Waschmittel einzusetzen, da diese die Wiederanschmutzung verstärken. Bei der Fleckentfernung hat sich das 4-Phasen-Prinzip bewährt, d.h.
Besonders hartnäckige Flecken können eine Sonderbehandlung erforderlich machen, wie z.B. Bitumeinschleppung, Kaugummi etc., so dass hierfür spezielle, lösende Fleckenbehandlungsmittel eingesetzt werden müssen. Achtung Grundsätzlich ist beim Einsatz von Reinigungsmitteln, zunächst in nicht direkt einsehbaren Flächenbereichen zu prüfen, ob und inwieweit das jeweilige Reinigungsmittel eine Beeinträchtigung in der Farbgebung und Struktur der Nadelvlies- Bodenbelagskonstruktion verursacht. Zwischenreinigung Für die Durchführung von Zwischenreinigungen eignen sich die bekannten Sprühextraktionsgeräte, die in entsprechender Verfahrensweise der Geräte und Reinigungsmittel-Hersteller/ Lieferanten eingesetzt werde. Grundreinigung Bei notwendig werdenden Grundreinigungsmaßnahmen haben sich Kombinationsverfahren bewährt, d.h. der Einsatz von Shampooniermaschinen beim nachfolgenden Einsatz von Sprühextraktionsgeräten. Achtung! Vor jeder Zwischen- und Grundreinigung muss die Feuchtigkeitsbeständigkeit der verlegten/Geklebten Nadelvlies-Bodenbeläge in Verbindung mit dem jeweils vorliegenden Untergrund beurteilt werden, damit sichergestellt ist, dass nicht infolge der Einwirkung negativen Erscheinungs-/ Schadensbilder entstehen. Im Zweifelsfall sind immer erst kleinflächige Probereinigungen durch zuführen. Grundsätzlich ist bei der Reinigung der Nadelvlies-Bodenbeläge die RAL 991 A2 (sprühextrahieren/ shampoonieren) zu berücksichtigen und die aktuellen, dem Stand der Technik entsprechender Merkblätter des Deutschen Teppich-Forschungsinstitute e.V., 52080 Aachen, und der Europäischen Teppichgemeinschaft e.V., 42101 Wuppertal. Die produktübergreifenden Merkblätter „ Fleckenentfernung“, Ausgabe 11/93, sowie „Pflege und Reinigung im Objektbereich“, Ausgabe 11/93 und das Merkblatt „Pflege und Reinigung textiler Fußbodenbeläge im Haushaltsbereich“ sind bei der Europäischen Teppichgemeinschaft e.V., Hans-Böckler-Straße 205, 42109 Wuppertal, erhältlich. Diese Merkblätter sind ein beispielhaftes Hilfsmittel, damit der Auftragnehmer/ Verarbeiter seiner Hinweispflicht nachkommt und nachweislich dem Auftraggeber in ausreichender Menge, nach Durchführung der Bodenbelagverlegemaßnahmen, die Reinigungs- und Pflegeanleitungen zur Verfügung stellen kann. Auf die diesbezüglichen Ausführungen in der VOB- Teil C – DIN 18 365 – „Bodebelagarbeiten“- wird abschließend nochmals hingewiesen. 3. Intensivreinigung (Weitgehende Reinigung) Unter der Intensivreinigung (Weitgehende Reinigung) werden alle Reinigungsbehandlungen verstanden, die über die regelmäßige Unterhaltsreinigung hinausgehen. Ziel der Intensivreinigung ist die Entfernung alle Verschmutzungen, die bei der Unterhaltsreinigung nicht entfernt werden können. Durch die Intensivreinigung wird die bestmögliche Schmutzentfernung und Wiederherstellung der ursprünglichen Gebrauchseigenschaften und Optik erreicht. Auch hygienische Ansprüche, z.B. Geruchsbelästigung in Altenheimen, Desinfektionen in Krankenhäusern, Kindergärten, Schulen usw., können Anlass zu einer ganzflächigen Reinigung sein. Für eine Intensivreinigung bieten sich die Verfahren Pad-Reinigung, Trockenschaumreinigung und die Shampoonierung und Sprühextraktion sowie eine Kombination der beiden letztgenannten Verfahren an. Die Auswahl der Methode/ des Verfahren richtet sich nach der Belagskonstruktion, nach Art und Zustand der Verlegung und des Verschmutzungsgrades des Nadelvlies-Bodenbelages. Hinweis: Das Bürstsaugen und eine Fleckbehandlung gemäß Abschnitt 2 gehören als wesentliche Bestandteile unbedingt zu jeder der nachfolgend genannten Intensivreinigung. 3.1 Pulverreinigung Dieses Verfahren kann nicht bei Nadelvlies-Bodenbelägen eingesetzt werden. 3.2. PaD-Reinigung Zur Pad-Reinigung gehören das Aufsprühen einer Reinigungsflüssigkeit und das Einmassieren mit einem textilen Pad (Kissen). Durch die unterschiedliche Gestaltung der Pads und der Ausführung der Applikationsmaschinen (z.B. beim thermoelektrischen Reinigungsverfahren) sowie der Arbeitsweisen besitzt das Verfahren system- und anwendungsbedingt eine große Variations- und Anwendungsbreite. 3.3. Trockenschaumreinigung Das Verfahren der Trockenschaumreinigung umfasst die Aufbringung und Einarbeitung von vorgefertigtem Schaum in einem Arbeitsgang. Nach der Einwirkung sollte gelöster Schmutz zusammen mit absaugbaren Reinigungsrückständen entfernt werden. 3.4. Shampoonierung/ Sprühextraktion Die Intensivreinigung im Nassreinigungsverfahren wird insbesondere bei starken Verschmutzungen oder erheblichen Schmutz- und Reinigungsmittelrückständen eingesetzt. Das Nassreinigungsverfahren setzt eine intakte Verlegung voraus und ist mit einer längeren Trocknungsdauer verbunden. Bei Durchführung von Nassreinigungs- und Shampoonierungs- sowie Sprühextraktionsverfahren sind professionelle Geräte einzusetzen, die von ebenso fachversiertem Personal (Reinigungsfachleute)bedient werden. Zur Vermeidung von Nachteilen hinsichtlich Trockenzeiten, Wiederanschmutzung und Liegeverhalten (Kleberhaftung) ist unbedingt auf sorgfältiges und gründliches, gegebenenfalls wiederholtes Vakuumieren mit der Saugdüse des Sprühextraktionsgerätes ohne weitere Flüssigkeitszugabe zu achten. Textile Bodenbeläge, die auf Fußbodenheizungskonstruktionen verlegt bzw. geklebt sind, sollten nur bei abgeschalteter Heizung gereinigt werden, um Streifenbildung zu vermeiden. Ableitfähige Verklebungen von Nadelvlies-Bodenbeläge, die mit schwarzem, infolgedessen russhaltigen Klebstoff erfolgten, sind hinsichtlich des Lösens von Russteilchen empfindlich, so dass auf jeden Fall eine Durchnässung der Nadelvlies-Bodenbelagkonstruktion zu vermeiden ist, die schnell bei der Nassreinigung entstehen kann, so dass bei der Anwendung des Shampoonierverfahrens und/oder Sprühextraktionsverfahrens entsprechende Vorsicht geboten ist. 4. Besondere Hinweise Vor jeder Intensivreinigung (weitgehende Reinigung gemäß RAL 991 A3) muss die Feuchtigkeitsbeständigkeit der Verlegeart und des Untergrundes beurteilt werden, weil sonst Blasen- oder Beulenbildungen bzw. Formveränderungen innerhalb von Nadelvliesbelägen entstehen können. Alle Nadelvlies-Bodenbeläge sind reinigungsfähig, wenn die in dieser Reinigungs- und Pflegeanleitung beschriebenen Angaben berücksichtigt werden. Die Anweisung der Reinigungs- und Detachurmittelhersteller sowie spezielle Vorschriften der Doppelboden- und Klebstofflieferanten sind ebenfalls zu beachten.
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